Veröffentlicht: 2024-03-06
Die größten Fashion-Shows der Welt

Die größten Modenschauen der Welt sind glamouröse Ereignisse, die den Rhythmus der globalen Modeindustrie bestimmen und die Richtung für zukünftige Trends vorgeben. Sie finden in den Modehauptstädten der Welt statt und ziehen Designer, Models, Modekritiker, Prominente und Modebegeisterte aus der ganzen Welt an.
Zu den wichtigsten zählen die „Big 4“ Fashion-Weeks in New York, London, Mailand und Paris, von denen jede ihre eigene Geschichte, Kultur und modische Ausrichtung hat. Diese Veranstaltungen bieten eine Bühne für etablierte Modehäuser und aufstrebende Talente, um ihre neuesten Kollektionen zu präsentieren. Neben den vier großen Modenschauen gibt es jedoch auch andere wichtige Veranstaltungen, die sich auf bestimmte Nischen wie nachhaltige Mode, Streetwear oder Plus-Size-Mode konzentrieren. Zusammen bilden diese Shows ein breites Spektrum an kreativen Ausdrucksformen, die die Dynamik, Vielfalt und ständige Weiterentwicklung der Modeindustrie widerspiegeln.
Die Big 4 in den Modewochen
Die Modewochen sind ein jährliches Ereignis, das die Modewelt in Atem hält. Hier werden die Trends für die kommende Saison gesetzt. Über einen Zeitraum von einem Monat präsentieren die „Big 4“ - New York, London, Mailand und Paris - in aufeinander folgenden Wochen ihre neuesten Kollektionen.

Die Gastgeberstädte der „Big 4“ Fashion-Shows spielen eine zentrale Rolle für die Identität und den Erfolg dieser weltbekannten Modewochen. Sie ziehen Designer, Models, Presse und Modebegeisterte aus der ganzen Welt an und bieten eine Plattform für etablierte Marken und aufstrebende Talente. Die Modewochen finden zweimal im Jahr statt, einmal im Februar/März für die Herbst/Winter-Kollektionen und einmal im September/Oktober für die Frühjahr/Sommer-Kollektionen. Sie geben jährlich die Richtung der Modeindustrie für das kommende Jahr voraus.
New York Fashion-Week
Die NYFW ist der Auftakt des Fashion-Weeks und findet traditionell im September und Februar statt. Ursprünglich 1943 als „Press Week“ ins Leben gerufen, war sie die erste ihrer Art, die amerikanische Mode auf die internationale Bühne brachte. Heute ist sie eine der wichtigsten Plattformen für Mode in den USA, die sowohl kommerzielle als auch avantgardistische Stile präsentiert.
London Fashion-Week
Kurz nach New York findet seit 1984 die LFW statt. Sie ist bekannt für ihre kreative und innovative Mode, die sowohl traditionelle britische Mode als auch avantgardistische Designs umfasst. Die LFW findet im Februar und September statt und spiegelt die Dynamik und Vielfalt der britischen Modeindustrie wider.
Mailand Fashion-Week
Die MFW, deren Wurzeln bis in die 50er Jahre zurückreichen, ist die dritte Veranstaltung der Fashion-Weeks. Sie findet ebenfalls zweimal im Jahr statt, im Februar/März und im September/Oktober, und ist berühmt für ihre luxuriösen und hochwertigen Kollektionen. Mailand ist das Herz der italienischen Mode.
Paris Fashion-Week
Den Abschluss der Modewochen bildet die PFW, die seit Beginn des 20. Jahrhunderts existiert und als die prestigeträchtigste gilt. Sie findet im März und Oktober statt und ist der Höhepunkt der Modewochen, bei dem die größten Namen der Modebranche, von etablierten Haute-Couture-Häusern bis hin zu innovativen Ready-to-Wear-Designern, ihre Kollektionen präsentieren. Paris bleibt die unbestrittene Hauptstadt der Mode.
Die Organisation der „Big 4“ Modewochen wird jeweils von den führenden Modeverbänden und -organisationen der jeweiligen Stadt übernommen. Sie sind verantwortlich für die Planung, Koordination und Durchführung der Veranstaltungen, einschließlich der Auswahl der Veranstaltungsorte, der Koordination der Showpläne und der Presseakkreditierung.
Hier die Hauptveranstalter der einzelnen Big 4 Fashion Weeks:
- New York Fashion-Week: Organisiert von der Council of Fashion Designers of America (CFDA), einer führenden Organisation, die sich dem Wachstum der amerikanischen Modeindustrie widmet.
- London Fashion-Week: Organisiert vom British Fashion Council (BFC), einer Organisation, die sich für die Förderung der britischen Mode auf nationaler und internationaler Ebene einsetzt.
- Mailand Fashion-Week: Koordiniert von der Camera Nazionale della Moda Italiana (CNMI), dem italienischen Modeverband, der die Interessen der italienischen Modeindustrie vertritt.
- Paris Fashion-Week: Verwaltet von der Fédération de la Haute Couture et de la Mode (FHCM), der französischen Dachorganisation, die sowohl Haute Couture als auch Prêt-à-Porter-Kollektionen umfasst.
Jede dieser Organisationen spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung und Entwicklung der Modeindustrie in ihrem Land. Darüber hinaus sind die Modewochen nicht nur ein Schaufenster für die neuesten Modetrends, sondern auch ein wichtiges wirtschaftliches und kulturelles Ereignis, das die Modeindustrie weltweit prägt und beeinflusst.
Wirtschaftliche Auswirkungen der Big 4 Fashion-Weeks
Die „Big 4“ Fashion-Weeks in New York, Paris, Mailand und London sind nicht nur Höhepunkte im internationalen Modekalender, sondern auch wichtige Wirtschaftsereignisse mit weitreichenden Auswirkungen auf die jeweiligen Städte. Jedes Jahr ziehen die Modewochen Tausende von Besuchern an, darunter Designer, Models, Einkäufer, Presse und Modebegeisterte, die der lokalen Wirtschaft einen erheblichen wirtschaftlichen Impuls verleihen. Vom Hotel- und Gaststättengewerbe über das Transportwesen bis hin zum Einzelhandel generieren die direkten und indirekten Ausgaben der Teilnehmer Millionen von Euro/Dollar und unterstützen eine Vielzahl von Branchen.
Darüber hinaus tragen die Veranstaltungen zur weltweiten Positionierung der Städte als Modehauptstädte bei, fördern den Tourismus und stärken das Image der Gastgeberstädte als Zentren für Kreativität und Design. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Big 4 Modewochen gehen somit über die unmittelbaren Einnahmen hinaus und umfassen langfristige Investitionen in die lokale Infrastruktur, die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen und die Stärkung der globalen Wettbewerbsfähigkeit der Modeindustrie dieser Metropolen.

Was kostet eine Fashion-Show?
Die Kosten einer Modenschau sind beträchtlich und setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. Die wichtigsten Posten sind das Bühnenbild, der Ton, die Beleuchtung und die Gagen der Models. Das Set, das für die kreative Inszenierung und die Atmosphäre der Show entscheidend ist, kann einen erheblichen Anteil der Gesamtkosten ausmachen, insbesondere wenn maßgeschneiderte Elemente oder aufwendige Konstruktionen erforderlich sind.
Die Tontechnik, die nicht nur die musikalische Untermalung, sondern die gesamte akustische Präsentation umfasst, sowie die Beleuchtung, die für die visuelle Wirkung entscheidend ist, erfordern ebenfalls spezielle Technik und Know-how, was die Kosten zusätzlich in die Höhe treibt. Hinzu kommen die Gagen der Models, die je nach Bekanntheitsgrad und Anzahl stark variieren können. Diese Hauptposten bilden das Rückgrat der Produktionskosten einer Modenschau und sind ausschlaggebend für die Gesamtausgaben, die je nach Größe und Exklusivität der Veranstaltung von einigen zehntausend bis zu mehreren Millionen Dollar reichen können.
Im Allgemeinen liegen die Kosten für eine normale Fashion-Show jedoch zwischen 125.000 und 312.000 USD. Bei einer durchschnittlichen Dauer von 10 bis 15 Minuten pro Modenschau kostet eine Minute Modenschau somit zwischen 8.333 und 31.200 $.

Erste Fashion-Show
Im späten 19. Jahrhundert revolutionierte der englische Designer Charles Frederick Worth in Paris die Modeindustrie, indem er als erster seine Entwürfe auf lebenden Modellen präsentierte, statt auf Puppen. Diese Neuerung von Worth, dem „Vater der Haute Couture", führte zu den ersten organisierten Fashion-Shows, die sich an die Pariser Elite richteten. Die zu Beginn als Fashion-Parade bezeichneten Präsentationen begründeten die Tradition der modernen Fashion-Shows.
In den ersten Jahren waren diese exklusiven Salons private, gesellschaftliche Veranstaltungen, zu denen nur geladene Gäste Zutritt hatten und bei denen die Models oft Bekannte oder angestellte Verkäuferinnen des Designers waren. Die Atmosphäre war intim und persönlich, Luxus und Exklusivität standen im Vordergrund. Diese neue Form der Präsentation konnte damals drei bis vier Stunden dauern, weshalb zur Stärkung der Gäste gerne Erfrischungen wie Tee, Kaffee und Gebäck gereicht wurden.

Modenschau ist nicht gleich Modenschau
Haute Couture, Prêt-à-Porter, Plus-Size, Streetwear und nachhaltige Modenschauen repräsentieren unterschiedliche Segmente der Modeindustrie, die sich in Zielgruppe, Designphilosophie und Präsentation unterscheiden.

Haute Couture
- Haute Couture oder „Hohe Schneiderkunst“ steht für exklusive, maßgeschneiderte Kleidung, die für einzelne Kunden von Hand gefertigt wird. Diese Mode ist bekannt für ihr exquisites Handwerk, ihre außergewöhnliche Qualität und die Verwendung hochwertiger Materialien. Haute-Couture-Stücke sind Unikate und oft mit aufwendigen Details wie Stickereien und Handapplikationen verziert.
- Haute-Couture-Modenschauen sind luxuriöse, oft theatralische Veranstaltungen, die in Paris stattfinden und ein ausgewähltes Publikum aus der Modeelite anziehen. Die Kosten für Haute-Couture-Kleidung können extrem hoch sein, was sie zu einem Symbol für ultimativen Luxus macht.
Prêt-à-Porter
- Prêt-à-porter oder „Ready-to-Wear“ bezeichnet konfektionierte Mode, die in Standardgrößen und in größeren Stückzahlen produziert wird. Diese Kollektionen sind für den breiten Markt bestimmt und bieten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen hoher Qualität und Erschwinglichkeit.
- Prêt-à-Porter-Shows zeigen die neuesten Trends und sind ein wichtiger Bestandteil der Fashion Weeks in Städten wie New York, London, Mailand und Paris. Sie sind zugänglicher als Haute-Couture-Schauen und richten sich an ein breiteres Publikum, darunter Einzelhändler, die Presse und Modebegeisterte.
Plus-Size Modenschauen
- Plus-Size-Fashionshows konzentrieren sich auf Mode für Menschen mit größeren Größen, die oft ab US-Größe 14 (EU-Größe 44) beginnen. Ziel dieser Shows ist es, die Vielfalt und Integration in der Modeindustrie zu fördern, indem Kleidung präsentiert wird, die einem breiteren Spektrum von Körperformen entspricht.
- Modenschauen für Menschen mit Übergröße sind häufig Teil spezieller Veranstaltungen oder Modewochen, die sich dem Abbau von Stereotypen und der Förderung eines positiven Körperbildes widmen. Die erste Full-Figured Fashion Week fand 2009 in New York statt.
- Sie richten sich an ein Publikum, das Vielfalt in der Mode sucht, und unterstützen Marken und Designer, die sich für alle Größen einsetzen.
Streetwear-Modenschauen
- Streetwear ist ein lässiger Modestil, der seine Wurzeln in der Skate-, Surf- und Hip-Hop-Kultur hat. Streetwear umfasst häufig lässige und bequeme Kleidungsstücke wie T-Shirts, Kapuzenpullover und Sneakers. Streetwear ist bekannt für ihre urbanen Einflüsse, ihre jugendliche Energie und ihre Verbindung zur Popkultur.
Nachhaltige Modenschauen
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Nachhaltige Modenschauen konzentrieren sich auf umweltfreundliche und ethisch produzierte Mode, die auf minimale Umweltbelastung und faire Arbeitsbedingungen achtet. Sie stellen Marken und Designer vor, die innovative Materialien verwenden, Recycling fördern und Transparenz in der Produktionskette anstreben, um einen positiven Wandel in der Modeindustrie herbeizuführen.